Suchmaschinen-Zensur gegen Terrorismus

Laut einem Artikel in der Sueddeutschen sagte Franco Frattini, EU-Kommissar für Justiz und Sicherheit, jüngst in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters:
"Ich möchte herausfinden, wie man Leute davon abhalten kann, gefährliche Wörter wie 'Bombe', 'töten', 'Völkermord' oder 'Terrorismus' im Internet zu benutzen oder nach ihnen zu suchen", sagte Frattini.

Damit würde Frattini die europäische Politik weiter amerikanisieren und der Meinungs- und Informationsfreiheit einen frappierenden Schaden zufügen.

Es dürfte jedem klar sein, daß es natürlich ein leichtes ist, bestimmte Suchbegriffe zu blockieren, aber nachhaltig ist diese Lösung nicht:
Die Terroristen werden schnell Ausweichbegriffe finden und ehe man sich versieht, müssen auch diese gesperrt werden. Und dann sind da ja auch noch Informationsquellen, in denen man etwas über Chemie und Physik lernen kann, wie z.B. die Wikipedia. Da Terroristen sehr fanatische Menschen sind, die alles daransetzen ihre Ziele zu erreichen, müssen dann wohl in aller Konsequenz alle Online-Lexika und Lehrmittel zensiert werden.
Frattini führte aus, dass es keine Beschränkungen von Meinungen, Analysen oder historischen Informationen geben solle

Ein Schelm, der Böses dabei denkt...



    Kommentare
    #1 Thomas Kurbjuhn am 09/12/07 um 11:13
    Als größte Gefahr für die Demokratie sehe ich die Diskussionsunwilligkeit eines Volks, die sich in Meinungsdeliktsgesetzen ausdrückt. Stasi 2.0 wie der Frattini-Vorschlag dagegen verbessert nur die Exekutivmöglichkeiten des Staats und ist deshalb nicht der Kern der Demokratieferne in Deutschland und in ganz Europa.Deshalb behaupte ich ja auch, daß die entsprechenden Überwachungskritiker selbst nicht die größten Demokratieverfechter sind.Der Kampf gegen Stasi 2.0 ist für mich eher Ausdruck der Pflichtexekution von Demokratie im Rahmen der Reeducation. Ein wahrer Einsatz für Demokratie besteht für mich im Engagement für eine einzige Sache: Im Einsatz für die volle Meinungsfreiheit, so wie sie die US-Verfassung kennt.
    Für die volle Meinungsfreiheit setzt sich heute keine Partei ein, vielleicht nicht mal die NPD, weil das ja eher eine national-autoritäre denn eine liberal-nationale Partei ist. Nur leben die NPD-Jungs die Demokratie am ehesten in Deutschland, weil sie ungeachtet karrieretechnischer Folgen die vorhandene Meinungsfreiheit in vom Establishment unerwünschter Weise bis an den Rand des möglichen ausreitzen.
    #1.1 Stefan A. Böttcher am 09/13/07 um 12:16
    Hallo Thomas,

    erstmal vielen Dank für Deinen Kommentar, auch wenn ich ihn völlig daneben finde:

    1. Es nervt mich, wenn Leute ihren Kommentar besonders intellektuell klingen lassen möchten und deshalb möglichst viele Fremdwörter und komplizierte Satzkonstruktionen verwenden. Wenn Du zu Deiner Meinung stehst und möchtest, daß sie jemand nachvollziehen kann, dann schreib auch so, daß es jeder verstehen kann!
    Schließlich gibt es schon genug Politiker, die auf diese Weise ihr Meinung und Absichten verschleiern... ;-/

    2. volle Meinungsfreiheit und US-Verfassung?! Hast Du die letzten Jahre denn komplett verpennt? Noch nie etwas vom Partiot Act oder Protection Act gehört?! Und auch davor war es nicht weit her mit der Meinungsfreiheit. Man denke nur an systematische Verfolgung und Ausgrenzung von allen, die nicht rechts-konservativ waren. Das war nach dem zweiten Weltkrieg als die USA Panik vor dem Kommunismus hatte.

    3. Deine Äußerung zur Ausreitzung der Meingungsfreiheit durch die NPD ist einfach nur voll daneben und hat in etwa die gleiche Qualität, wie wenn ich behaupten würde, daß Hitlers Strassenbaupläne toll waren, weil sie zur Vollbeschäftigung beigetragen haben...

    4. Bitte entschuldige die Zensur des Links zu Deinem Blog. Ich bin nunmal nicht gewillt, die NPD in irgendeiner Form zu unterstützen. Ganz im Gegenteil.

    MfG
    Ansgar.

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