Montag, 8. September 2014
SEO im Ausland - Native Speaker reichen nicht
eCommerce boomt nicht nur in Deutschland, deshalb wagen immer mehr OnlineHändler den Sprung in´s Ausland, um ihren Absatzmarkt zu vergrößern. Doch so einfach ist das nicht. Es warten viele Stolperfallen. Deshalb sollte man zunächst einen Schritt zurücktreten und die eigenen Expansionspläne eingehend prüfen und durchdenken.
Umsatz multiplizieren
Der Grundgedanke ist eigentlich gar nicht so falsch: Wer als Onlinehändler einen erfolgreichen Onlineshop für den deutschen Markt aufgebaut hat, kann seinen Umsatz multiplizieren, indem er auch in anderen Ländern aktiv wird. Das können die Nachbarländer in der EU sein, aber auch direkt der internationale Markt. Letzterer scheint besonders attraktiv, weil man mit einem Onlineshop in Englisch am meisten Leute erreichen kann. Andererseits ist aber auch die Konkurrenz größer.par le vous francais?
Deshalb kann es sich lohnen, gerade nicht in die weite Welt zu expandieren, sondern sich auf einzelne Länder zu konzentrieren, in denen gerade nicht englisch gesprochen wird. Z.B. ist Frankreich ein interessanter Markt. 2013 lag der e-Commerce-Umsatz in Frankreich bei 26,8 Milliarden Euro. Und der Markt wächst jährlich um etwa 12%. Frankreich gehört zur EU, so dass die rechtlichen Bedingungen günstiger und überschaubarer sind als beim internationlen Markt.WebSite übersetzen & anpassen(!)
Der erste Schritt zum Eintritt in einen ausländischen Markt ist die Übersetzung der eigenen Inhalte. Doch hier sollte man es sich nicht zu einfach machen. Scheinbar reicht es, einen Übersetzer zu engagieren, der alle Website- und Produkt-Texte übersetzt und schon kann man im Ausland verkaufen. Doch dabei gibt es einige Stolperfallen. Eine simple Eins-zu-Eins Übersetzung in die andere Sprache reicht in der Regel nicht aus, denn der Sprachgebrauch kann ein anderer sein.Ein Beispiel: Die korrekte Bezeichnung für einen Flaschenöffner lautet in Deutschland "Kapselheber", aber kaum ein Deutscher - außer vielleicht ein paar Nerds - kommen auf die Idee ihn so zu bezeichnen. Doch es geht noch weiter: Für einen französischen Kunden sind je nach Branche vielleicht ganz andere Produktmerkmal kaufentscheident. D.h. selbst eine Übersetzung durch einen Muttersprachler reicht nicht aus, denn auch die Nutzenargumentation muss an den fremden Markt angepasst werden.
Darüber hinaus unterscheiden sich auch die Sehgewohnheiten. Eine Website, die auf einen Kunden aus Deutschland ansprechend wirkt, muss noch lange nicht attraktiv für einen Kunden aus Frankreich sein. Ja, das muss nicht immer relevant sein und man kann es mit der Anpassung auch übertreiben. Trotzdem ist es wichtig, sich im Vorfeld darüber Gedanken zu machen. Wenn die Abweichungen in den Sehgewohnheiten nur marginal sind, kann man sie vernachlässigen. Sind Sie jedoch gravierend, kann eine fehlende Designanpassung ausschlaggebend für das Scheitern des Shops im Ausland sein.