Immer wieder mal lese ich von Selbständigen aus der WebWorker-Branche, dass sie die Bezahlung für ihre Tätigkeit in Vorkasse haben möchten. Und immer wieder denke ich mir dann: wie kann man sich sein Geschäft nur selbst so kaputt machen?

Vorkasse ist für mich als Kunde immer ein sehr großer Negativ-Punkt. Einerseits kann ich zwar den Wunsch des Anbieters nach Risikominimierung verstehen, andererseits habe ich als Kunde dann das Risiko und die Befürchtung, dass der Anbieter selbst nicht auf die Qualität seiner Dienstleistung vertraut.

Wenn ein Kunde nicht zahlt, dann gibt es für den Anbieter reichlich Möglichkeiten, das Geld einzutreiben: Mahnungen, Inkasso, gerichtlicher Mahnbescheid, Zwangsvollstreckung.

Es gehört einfach zur Selbständigkeit dazu, dass man gewisse Risiken eingeht. Aber wenn ich als Selbständiger irgendwo etwas per Vorkasse kaufe, dann habe ich kaum Möglichkeiten, dieses Risiko zu managen. Das Risiko ist also beim Kunden größer als beim Anbieter, der sein Risiko ja professionell managen und dadurch minimieren kann.

Wenn nun ein Anbieter dennoch sein geringes Risiko auf Null reduziert, und das zu Lasten des Risikos des Kunden, dann macht das auf mich bestenfalls einen unprofessionellen Eindruck...

Ein Zwischenweg wäre die Anzahlung, die ich bei manchen Produkten und Dienstleistung durchaus für sinnvoll erachte. Bei größeren Projekte machen Teilzahlungen abhängig vom Projektfortschritt Sinn.

Also mein Rat an alle, die auf Vorkasse bestehen: seid Euch bewußt, dass es bessere Wege des Risikomanagements gibt, als zahlreiche Kunden abzuschrecken.



    Kommentare
    #1 Andi am 01/15/10 um 05:05
    20% bei Auftragserteilung, 50% bei Abnahme, 30% bei Lieferung. So in etwa würd ich das rechnen. Ist für beide ein fairer Kompromiss

Kommentar schreiben

Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

    Kommentare werden erst nach redaktioneller Prüfung freigeschaltet!