oder: lieber nur die halbe Wahrheit preisgeben und unliebsames verschweigen.

Der Belgische Rundfunk meldet heute, dass in Aachen 5000 Studenten einen Kredit zur Finanzierung der Studiengebühren erhalten.

Bei alleine gut 30.000 Studenten an der RWTH zzuzüglich 2-3.000 an der KFH erhalten also weniger als ein sechstel aller Studenten in Aachen eine Finanzierung. Das paßt sehr gut dazu, dass gerade einmal ca. 25% der Studenten Bafög erhalten. (Q: Zahl der Bafög-Studenten 2007 499.000, Zahl der Studenten 2007 1.974.932). Etwa die Hälfte erhält den Höchstsatz, der Rest irgendwelche Kleckerbeträge.

Interessant im Zusammenhang mit diesen beiden Quoten sind zwei Dinge:

1. Die Quoten werden in den offiziellen Pressemeldung von Bundesregierung, Ministerien... allen offiziellen Stellen unterschlagen. Stattdessen prahl man lieber mit absoluten Zahlen, oder dass diese Zahlen ja um xx% gestiegen seien. Offensichtlich soll dadurch die miserable Situation verschleiert werden, denn...

2. ... es dürfte klar sein, dass die Quoten nicht so gering sind, weil die Studenten so viel Geld haben. Vielmehr sind die Bemessungsgrundlagen völlig falsch gewählt. Zudem wurden die Verrechnungssätzte das letzte Mal 2001 angepaßt.

Die Folgen: der Großteil der Studenten muß nebenbei Arbeiten, um das Studium zu finanzieren und so manch einer kann gar nicht studieren, weil er und seine Eltern es sich nicht leisten können. Und die armen Tropfe, die eine Förderung erhalten, beenden das Studium mit einem Haufen Schulden.
Die Studiengebühren sorgen somit für eine soziale Selektion und einen wesentlichen Druck auf die Studenten. Die Studienzeit mag dadurch verkürzt werden (was noch zu beweisen wäre), aber um welchen Preis?


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