Mittwoch, 21. Mai 2008
Der Unterschied zwischen Billig- und Profi-Hosting
Die meisten Einsteiger in den Internetmarkt und den Beruf des Webmaster und WebWorker erliegen Fehleinschätzungen bezüglich des Hosting-Marktes. Doch falsche Entscheidungen beim Hosting können Projekte und sogar die Existenz dramatisch gefährden.
Auch ich habe da in der Vergangenheit einige Fehler gemacht - nun möchte ich Euch ein paar Anregungen geben, wie Ihr das für Euch richtige Hosting-Angebot findet.
Offensichtliche Leistungsmerkmale
Natürlich: wenn man ein Hosting braucht, dann überlegt man zuerst welche Merkmale es bieten muß. Auf der Hand liegen dabei die Schlüsselmerkmale Domains, WebSpace und Traffic. Die Angaben dazu finden sich bei jedem Anbieter ohne Probleme und so kann man da gut vergleichen.
Problematisch wird es dann aber bei vielen Anbietern, wenn man sich für Dinge wie PHP, SQL und Co. interessiert. Und auch bei der zur Verfügung stehenden Rechenzeit schweigen die meisten Anbieter.
Die übelsten Beispiele liefert hier regelmäßig 1minus1.
Natürlich sind nicht alle Projekte gleich, und so sollte man genau überlegen, welche Leistungen und Features man braucht. Dabei sollte man aber auch berücksichtigen, dass das Projekt wächst (hoffentlich;)). Also muß man schauen: wie teuer wird es, wenn man später weitere Leistungen wie zusätzliche Domains, WebSpace, Traffic, Mailinglisten, Datenbanken etc. benötigt.
Es gibt leider so einige Hoster, die legen nicht sonderlich viel Wert darauf, dass Ihre Kunden sofort alle Leistungen Ihres Pakets überblicken können. Das ist Absicht: denn so kann man den Kunden mit einem günstigen Einstiegspaket locken. Erst später merkt der Kunde dann, dass er für viele Features zuzahlen muss - und plötzlich ist das vormals günstige Hosting um ein vielfaches teurer als gedacht.
Verborgene Leistungsmerkmale
Viel wichtiger als die offensichtlichen und harten Leistungsmerkmale sind aber die weichen Faktoren: Verfügbarkeit, Zugriffsgeschwindigkeit, Fehlerbehandlung und Kunden-Kommunikation.
Grundsätzlich möchte ich hier 3 Fälle unterscheiden: Bei Fall 1 handelt es sich um den normalen Geschäftsablauf ohne irgendwelche Probleme. Bei Fall 2 läuft beim Hoster alle richtig, aber der Kunde hat Probleme. Und bei Fall 3 macht der Kunde alles richtig, aber beim Hoster gab es einen Serverausfall oder ähnliches.
Fall 1 managen nahezu alle Hoster problemlos - auch die Billig Hoster. Denn Probleme die nicht da sind, müssen nicht gelöst werden. Trotzdem kann man hier schon deutliche Unterschiede erkennen. Beispiel: DomainFactory schreibt direkt nach der Registrierung seine Kunden an, um in Sinne des Qualitätsmanagements ein Feedback vom Kunden zu bekommen und sofort bei Problemen helfen zu können.
Bei Fall 2 trennt sich dann schon die Spreu vom Weizen: bei vielen Billig Hostern kann man keine Hilfe und Unterstützung erwarten. Oder man bekommt sie nur gegen Aufpreis oder per teurer Hotline. Eine sehr schöne Ausnehme ist hier Methfessel Computers, die auch LousigerBlick hosten. Dort bekommt man nämlich ganz fix einen kompetenten, freundlichen und hilfsbereiten Gesprächspartner per IRC-Chat.
Der wirkliche Qualitätsunterschied beim Hosting zeigt sich jedoch erst bei Fall 3. Fast jeder Hoster garantiert eine Verfügbarkeit von 99,9%. Aber hier ist entscheidend wie belastbar und ernst gemeint diese Garantie tatsächlich ist.
Ein sehr positives Beispiel ist hier mal wieder Domain Factory. Denn die bindet per Standard ein Service Level Agreement (SLA) in jeden Hosting Vertrag mit ein. D.h. konkret: Domain Factory gibt eine rechtsverbindliche Garantie auf die Verfügbarkeit von 99,9%.
In Fall 3 ist aber auch die Kundenkommunikation von entscheidender Bedeutung. Wie es nicht laufen soll, habe ich hier ja schon ausführlich von MaxNetwork geschrieben. Mein positives Beispiel kommt hier wieder man von Domain Factory:
Es begab sich zu einer Zeit, genau gesagt 2:34 h nachts, dass ich an der Website eines Kunden online programierte. Plötzlich war der Server nicht mehr erreichbar. Ich hab ein wenig gewartet, aber es änderte sich nichts daran.
Dann hab ich einen Mail an den DF-Support geschrieben - was denn da los ist. Kurz darauf entdeckte ich dann aber die Server-Status-Seite von DF. Darauf war dann ein schickes Log zu finden. Das las sich in etwa so:
2:34 - folgende Server sind derzeit ausgefallen
2:58 - Grund gefunden: Switch Defekt. Wird jetzt ausgewechselt
3:xx - Server wieder online
Kurze Zeit später bekam ich dann noch eine Mail vom Support. Darin stand sinngemäß: "ja wir haben da einen Ausfall und arbeiten daran. Den aktuellen Server Status können Sie auf unserer Status-Seite einsehen. Aber wenn Sie wieder einmal Fragen haben, so zögern Sie bitte nicht und wenden Sie sich jederzeit wieder an uns."
Perfekt und Hut ab - besser geht's nicht!
Fazit: Absolut entscheident für die Qualität eines Hostings ist der Service und die Reaktion auf Probleme und Ausfälle.
Problem: Diese "Fehlerbehebungs-Qualität" sieht man dem Angebot eines Hosters nicht an. Man kann sie nur durch Erfahrung herausfinden. Damit nicht jeder erst alle Erfahrungen selbst machen muss, gibt es Communities und Foren wie die Webhostlist oder Homepage Kosten. Außerdem baue ich mit der Zeit meine eigenen Erfahrungssite auf: siehe meine Merkliste Weboster.
Wichtige Links zu diesem Posting:
Auch ich habe da in der Vergangenheit einige Fehler gemacht - nun möchte ich Euch ein paar Anregungen geben, wie Ihr das für Euch richtige Hosting-Angebot findet.
Wie, was - welches Hosting ich nehme? Na ich nehme eins, das alle Funktionen bietet und am günstigsten ist!
Offensichtliche Leistungsmerkmale
Natürlich: wenn man ein Hosting braucht, dann überlegt man zuerst welche Merkmale es bieten muß. Auf der Hand liegen dabei die Schlüsselmerkmale Domains, WebSpace und Traffic. Die Angaben dazu finden sich bei jedem Anbieter ohne Probleme und so kann man da gut vergleichen.
Problematisch wird es dann aber bei vielen Anbietern, wenn man sich für Dinge wie PHP, SQL und Co. interessiert. Und auch bei der zur Verfügung stehenden Rechenzeit schweigen die meisten Anbieter.
Die übelsten Beispiele liefert hier regelmäßig 1minus1.
Natürlich sind nicht alle Projekte gleich, und so sollte man genau überlegen, welche Leistungen und Features man braucht. Dabei sollte man aber auch berücksichtigen, dass das Projekt wächst (hoffentlich;)). Also muß man schauen: wie teuer wird es, wenn man später weitere Leistungen wie zusätzliche Domains, WebSpace, Traffic, Mailinglisten, Datenbanken etc. benötigt.
Es gibt leider so einige Hoster, die legen nicht sonderlich viel Wert darauf, dass Ihre Kunden sofort alle Leistungen Ihres Pakets überblicken können. Das ist Absicht: denn so kann man den Kunden mit einem günstigen Einstiegspaket locken. Erst später merkt der Kunde dann, dass er für viele Features zuzahlen muss - und plötzlich ist das vormals günstige Hosting um ein vielfaches teurer als gedacht.
Verborgene Leistungsmerkmale
Viel wichtiger als die offensichtlichen und harten Leistungsmerkmale sind aber die weichen Faktoren: Verfügbarkeit, Zugriffsgeschwindigkeit, Fehlerbehandlung und Kunden-Kommunikation.
Grundsätzlich möchte ich hier 3 Fälle unterscheiden: Bei Fall 1 handelt es sich um den normalen Geschäftsablauf ohne irgendwelche Probleme. Bei Fall 2 läuft beim Hoster alle richtig, aber der Kunde hat Probleme. Und bei Fall 3 macht der Kunde alles richtig, aber beim Hoster gab es einen Serverausfall oder ähnliches.
Fall 1 managen nahezu alle Hoster problemlos - auch die Billig Hoster. Denn Probleme die nicht da sind, müssen nicht gelöst werden. Trotzdem kann man hier schon deutliche Unterschiede erkennen. Beispiel: DomainFactory schreibt direkt nach der Registrierung seine Kunden an, um in Sinne des Qualitätsmanagements ein Feedback vom Kunden zu bekommen und sofort bei Problemen helfen zu können.
Bei Fall 2 trennt sich dann schon die Spreu vom Weizen: bei vielen Billig Hostern kann man keine Hilfe und Unterstützung erwarten. Oder man bekommt sie nur gegen Aufpreis oder per teurer Hotline. Eine sehr schöne Ausnehme ist hier Methfessel Computers, die auch LousigerBlick hosten. Dort bekommt man nämlich ganz fix einen kompetenten, freundlichen und hilfsbereiten Gesprächspartner per IRC-Chat.
Der wirkliche Qualitätsunterschied beim Hosting zeigt sich jedoch erst bei Fall 3. Fast jeder Hoster garantiert eine Verfügbarkeit von 99,9%. Aber hier ist entscheidend wie belastbar und ernst gemeint diese Garantie tatsächlich ist.
Ein sehr positives Beispiel ist hier mal wieder Domain Factory. Denn die bindet per Standard ein Service Level Agreement (SLA) in jeden Hosting Vertrag mit ein. D.h. konkret: Domain Factory gibt eine rechtsverbindliche Garantie auf die Verfügbarkeit von 99,9%.
In Fall 3 ist aber auch die Kundenkommunikation von entscheidender Bedeutung. Wie es nicht laufen soll, habe ich hier ja schon ausführlich von MaxNetwork geschrieben. Mein positives Beispiel kommt hier wieder man von Domain Factory:
Es begab sich zu einer Zeit, genau gesagt 2:34 h nachts, dass ich an der Website eines Kunden online programierte. Plötzlich war der Server nicht mehr erreichbar. Ich hab ein wenig gewartet, aber es änderte sich nichts daran.
Dann hab ich einen Mail an den DF-Support geschrieben - was denn da los ist. Kurz darauf entdeckte ich dann aber die Server-Status-Seite von DF. Darauf war dann ein schickes Log zu finden. Das las sich in etwa so:
2:34 - folgende Server sind derzeit ausgefallen
2:58 - Grund gefunden: Switch Defekt. Wird jetzt ausgewechselt
3:xx - Server wieder online
Kurze Zeit später bekam ich dann noch eine Mail vom Support. Darin stand sinngemäß: "ja wir haben da einen Ausfall und arbeiten daran. Den aktuellen Server Status können Sie auf unserer Status-Seite einsehen. Aber wenn Sie wieder einmal Fragen haben, so zögern Sie bitte nicht und wenden Sie sich jederzeit wieder an uns."
Perfekt und Hut ab - besser geht's nicht!
Fazit: Absolut entscheident für die Qualität eines Hostings ist der Service und die Reaktion auf Probleme und Ausfälle.
Problem: Diese "Fehlerbehebungs-Qualität" sieht man dem Angebot eines Hosters nicht an. Man kann sie nur durch Erfahrung herausfinden. Damit nicht jeder erst alle Erfahrungen selbst machen muss, gibt es Communities und Foren wie die Webhostlist oder Homepage Kosten. Außerdem baue ich mit der Zeit meine eigenen Erfahrungssite auf: siehe meine Merkliste Weboster.
Wichtige Links zu diesem Posting:
- Meine Erfahrungen mit Webhostern: Merkliste Weboster
- Absulut und uneingeschränkt zu empfehlendes Business Hosting: DomainFactory
- Sehr gutes und günstiges Hosting für eher kleine und private Projekte: Methfessel Computers
Kommentare
#1
am
05/21/08 um 01:30
Hoi!
Spannend berichtet! Über solche Punkte habe ich auch nicht nachgedacht, als ich meinen Provider ausgesucht habe - und habe ebenfalls schlechte Erfahrungen mit Maxnetwork machen müssen.
Hast du zufällig Infos über WebHostOne? Da bin ich nämlich zur Zeit mit http://www.hoerwolle.de - aber da ich bisher noch keine Probleme hatte, kann ich nicht viel dazu sagen (Fall 1).
Ciao,
Bastian
Spannend berichtet! Über solche Punkte habe ich auch nicht nachgedacht, als ich meinen Provider ausgesucht habe - und habe ebenfalls schlechte Erfahrungen mit Maxnetwork machen müssen.
Hast du zufällig Infos über WebHostOne? Da bin ich nämlich zur Zeit mit http://www.hoerwolle.de - aber da ich bisher noch keine Probleme hatte, kann ich nicht viel dazu sagen (Fall 1).
Ciao,
Bastian
#1.1
am
05/21/08 um 07:11
Über WHO kann ich leider nichts genaues sagen. Hab da zwar auch ein Projekt drüber laufen, aber das dümpelt derzeit noch vor sich hin... -> xml-webkatalog.de
Einige Erläuterungen, wodrin sich Billig Hosting vom Business Hosting unterscheidet
Aufgenommen: Mai 21, 13:54