Mittwoch, 25. November 2009
Herbstdepressionen in der Blogosphäre?
Vor kurzem gab es die Blogparade zur Blogmüdigkeiten und heute macht der Schlusspunkt von Elke im Twitter die Runde.
Das sind für mich zwei deutlich sichtbare Zeichen für eine Unsicherheit und einen Unmut, der m.E. schon länger in der Blogosphäre schwelt. Nach dem zwischenzeitlichen Hype um die Blogs, der auch von gemeinsamen Aktionen wie die gegen Zensursula geprägt wurde, scheint nun Ruhe einzukehren. Blogs schlafen ein oder verwschwinden ganz.
Aber was passiert da gerade ganz genau? Ist das eine Art Konsolidierung der Blogger-Community? Ein notwendiger Schrumpfungsprozess, als eine Art Destillation? Oder spiegelt das eine Art von Frustration über die eingeredeten Nichtigkeit der Blogs wieder?
Die Blogger-Community
Zuerst einmal möchte ich hier klipp und klar festhalten, dass es meiner Erfahrung nach gar nicht die "Blogger-Community" gibt. Die Blogosphäre wird durch viele einzelne, mehr oder weniger große Freundes- und Bekanntschaftskreise geprägt, was zusammen dann in Form eines wilden Konglomerats landläufig als Blogger-Szene bezeichnet wird.
Neben den in den Blogkreisen eingebundenen Zirkel-Bloggern gibt es aber auch noch zahlreiche "Einzel-Blogger", die mehr oder weniger für sich bloggen, oder besser: die ihr Blogverhalten nicht an einer Gruppe orientieren, sondern an dem, was für sich genommen wichtig und interessant ist, unabhängig davon, wer es gepostet hat. Um es noch mal deutlicher zu machen: tatsächlich scheint es ja so zu sein, dass die Zirkel-Blogger eine sehr engstirnige Sicht haben: "was nicht in meinem Freundeskreis gebloggt wurde, ist auch nicht wichtig und somit uninteressant".
Einsame Blogger
Das Problem besteht dann darin, dass die Einzel-Blogger kaum eine Chance haben, in den Zirkeln wahrgenommen zu werden, und das führt bei manch einem Blogger zur Frustration, weil sich niemand für sein Blog zu interessieren scheint. Das liegt auch daran, dass meist die Relevanz, Reichweite und Qualität eines Blogs an der Zahl der Trackbacks und Kommentare gemessen wird, siehe Technorati-Authority-Rank und die Blogcharts. Außerdem ist der Mensch so gestrickt, dass Gemeinschaft ihm gut tut, und deshalb möchte er so gerne irgendwo dazu gehören.
Diese Qualitätskriterien sind aber in Frage zu stellen. Sie sind nicht allgemeingültig. Man muß sich selbst als Blogger fragen, warum man denn überhaupt bloggt. Für die Szene und ihre Zirkel? Für viele Kommentare? Oder für viele Leser?
Ich habe für mich entschieden, dass ich in erster Linie für mich blogge. Natürlich freue auch ich mich darüber, wenn mal auf einen Post von mir irgendwo jemand Bezug nimmt. Und hohe Leserzahlen finde ich auch toll. Aber mir ist neben einem Top-Post ein Nischen-Post genauso wichtig, auch wenn dieser kaum Beachtung seitens Leser, Kommentatoren oder Blogger findet.
Das sind für mich zwei deutlich sichtbare Zeichen für eine Unsicherheit und einen Unmut, der m.E. schon länger in der Blogosphäre schwelt. Nach dem zwischenzeitlichen Hype um die Blogs, der auch von gemeinsamen Aktionen wie die gegen Zensursula geprägt wurde, scheint nun Ruhe einzukehren. Blogs schlafen ein oder verwschwinden ganz.
Aber was passiert da gerade ganz genau? Ist das eine Art Konsolidierung der Blogger-Community? Ein notwendiger Schrumpfungsprozess, als eine Art Destillation? Oder spiegelt das eine Art von Frustration über die eingeredeten Nichtigkeit der Blogs wieder?
Die Blogger-Community
Zuerst einmal möchte ich hier klipp und klar festhalten, dass es meiner Erfahrung nach gar nicht die "Blogger-Community" gibt. Die Blogosphäre wird durch viele einzelne, mehr oder weniger große Freundes- und Bekanntschaftskreise geprägt, was zusammen dann in Form eines wilden Konglomerats landläufig als Blogger-Szene bezeichnet wird.
Neben den in den Blogkreisen eingebundenen Zirkel-Bloggern gibt es aber auch noch zahlreiche "Einzel-Blogger", die mehr oder weniger für sich bloggen, oder besser: die ihr Blogverhalten nicht an einer Gruppe orientieren, sondern an dem, was für sich genommen wichtig und interessant ist, unabhängig davon, wer es gepostet hat. Um es noch mal deutlicher zu machen: tatsächlich scheint es ja so zu sein, dass die Zirkel-Blogger eine sehr engstirnige Sicht haben: "was nicht in meinem Freundeskreis gebloggt wurde, ist auch nicht wichtig und somit uninteressant".
Einsame Blogger
Das Problem besteht dann darin, dass die Einzel-Blogger kaum eine Chance haben, in den Zirkeln wahrgenommen zu werden, und das führt bei manch einem Blogger zur Frustration, weil sich niemand für sein Blog zu interessieren scheint. Das liegt auch daran, dass meist die Relevanz, Reichweite und Qualität eines Blogs an der Zahl der Trackbacks und Kommentare gemessen wird, siehe Technorati-Authority-Rank und die Blogcharts. Außerdem ist der Mensch so gestrickt, dass Gemeinschaft ihm gut tut, und deshalb möchte er so gerne irgendwo dazu gehören.
Diese Qualitätskriterien sind aber in Frage zu stellen. Sie sind nicht allgemeingültig. Man muß sich selbst als Blogger fragen, warum man denn überhaupt bloggt. Für die Szene und ihre Zirkel? Für viele Kommentare? Oder für viele Leser?
Ich habe für mich entschieden, dass ich in erster Linie für mich blogge. Natürlich freue auch ich mich darüber, wenn mal auf einen Post von mir irgendwo jemand Bezug nimmt. Und hohe Leserzahlen finde ich auch toll. Aber mir ist neben einem Top-Post ein Nischen-Post genauso wichtig, auch wenn dieser kaum Beachtung seitens Leser, Kommentatoren oder Blogger findet.